Montag, 9. Juli 2012

HAGELSTURM IM SOMMER



Ein Hagelsturm den ich so noch nicht erlebt habe und das mitten im Sommer, hat meinen Garten verwüstet. Eine Schlange und eine Haselmaus musste ihr Leben lassen, von denen die ich noch nicht gefunden habe will ich gar nicht reden.
Der Gemüsegarten, ein Jammertal. Die Erdbeeren haben keine Blätter mehr und der Salat hat sich in die Erde verkrochen. Nur die tapferen Kohlrabi haben alles gut überstanden. Die Rosensträucher wurden förmlich geköpft wie auch meine Alantblätter die einer Fransenborte gleichen. Viele Sträucher wie die Johannisbeeren und die Zierquitte sind ohne Blätter nur mehr die Stängel stehen hilfesuchend in die Höhe.








    
 Die Johannisbeeren sind nicht mehr vorhanden und es waren so viele Beeren auf den Sträuchern, fast reif.
Die Rosensträucher sind geköpft. Der Sturm hat wirklich ganze Arbeit geleistet.  





Aber das ist die Natur und wir Menschen müssen damit umgehen lernen, wie schon viele Generationen vor uns. Mich bedroht jetzt nicht eine Hungersnot, aber ich denke an meine Vorfahren, und wie schlimme Folgen das für die Landwirtschaft hatte und hat. 

Trotzdem gab es in den ausgewaschenen Waldwegen durchaus wieder viele Begegnungen die ich hier nicht unterschlagen möchte.













Manchmal denke ich die Figuren, die ich sehe, sind wie von Zauberhand in den Weg gestellt. Ich bin fasziniert wie viel mir die Natur schenkt. 

Am Anfang wohnte ich hier mit meiner Mama zusammen, ich habe sie davon überzeugt, dass wir hier ein kleines Paradies bewohnen dürfen. Erst hatte sie Heimweh, nach Wien, aber, sicher auch durch Ihre fortschreitende Demenz hat sie es ein wenig genießen können, den Vögeln zuzuhören und das Frühstück draußen im Garten. Für eine Heim-hockerin,  die meine Mama mit Sicherheit war, war das schon ein großer Liebesbeweis an mich. Leider hat sie mich im letzten Winter für immer verlassen. Die letzten Monate, bedingt durch die Krebserkrankung und den zunehmenden Verfall, waren wirklich für uns beide sehr schwer, aber das Gefühl, dass ich sie begleiten durfte bis zur letzten Minute, ist ein gutes Gefühl. Wir hatten ja in unserem Leben nicht so viel Zeit zusammen, wie es normal wäre für Mutter und Tochter. Das haben wir nachgeholt und es war gut so. 
Manchmal war ich vielleicht zu ungeduldig und verzweifelt, wie ich das alles schaffen soll, aber rückblickend war es gar nicht so schwer. Ich habe zum Glück die Eigenschaft, das schwierige oder vielmehr gesagt, das hässliche zu vergessen und nur die guten Stunden in Erinnerung. Sie fehlt mir, beim Frühstück und vor allem vermisse ich die Gespräche mit ihr, wenn sie noch lichte Momente hatte, waren es wertvolle und gute Gespräche über Gott und die Welt, über philosophische Gedanken, über Menschen die uns begegnet sind usw. 
Das "nur für mich Leben" muss ich wohl erst lernen, meine Kinder haben ihr eigenes Leben, wie auch meine Geschwister. Die Zeit ist so schnelllebig und keiner hat mehr für den anderen Zeit zuzuhören, zu mindestens erlebe ich das so. Sicher ich bin hier etwas weit entfernt von den Ballungszentren dieser Welt, aber trotzdem. Neue Freunde zu finden ist in meinem Alter gar nicht so leicht. Obwohl ich bisher nicht dieses Problem kannte. Die Pensionisten Klubs, sind auch keine Möglichkeit Kontakte zu knüpfen, dort wird nur Karten gespielt oder irgendein Ausflug organisiert, wo man dann in der Gruppe im Bus durch die Gegend gefahren wird. Das ist für mich keine Alternative. 
Aber wer weiß was mir noch begegnet, ich habe meine Augen und Ohren offen und lasse mich überraschen. 




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